Freitag, 29. Juli 2016

Die merkwürdige Elusivität der Parapsychologie

#Parapsychologie #Wissenschaft #Philosophie #Weltanschauung #Esoterik #Okkultismus #Spiritismus #Religion


Bezug:
Werner Spa: GRENZWISSENSCHAFTLICHE SENSATIONEN UND SPEKULATIONEN. Brücken zwischen Wissenschaft und Weltanschauung. Kapitel "12. Die intelligent erscheinende Flüchtigkeit paranormaler Phänomene", 2009


Thema:
»Können wir mit PSI zu Meistern des Universums werden?«


von Werner Spat & Werner Spa:


Die merkwürdige Elusivität der Parapsychologie
(Diktat)

PSI-Phänomene sind elusiv, d.h. sie  "scheuen" ihren eigenen Nachweis. Der Begriff "Elusivität" steht für (intelligent anmutende) "Flüchtigkeit", "Beobachterscheu" und "Erosion der Evidenz". Letzteres kommt vor allem bei Spukphänomenen vor und bedeutet, dass man sich nach einiger Zeit nicht mehr sicher ist, ob wirklich PSI-Phänomene stattgefunden haben.

Zum Teil lässt sich Elusivität mit Ereignisanziehung (siehe zu diesem Begriff meine Postings in diesem Blog) erklären. Die markantesten Ergebnisse zeigen sich da ebenfalls eher unvermutet und am Anfang, um dann stark nachzulassen. (Decline-Effekt)

Aber das bedeutet ja noch lange nicht, dass sich PSI quasi Intelligenz-artig der Beweisbarkeit entziehen müsste. Auch die Riesenkalmare - die Monster der Tiefsee - waren schwer nachzuweisen; trotzdem würde niemand davon sprechen, dass sie sich intelligenzartig der Nachweisbarkeit entzogen hätten. - Elusivität scheint also weit über den Decline-Effekt bei der Ereignisanziehung und Riesenkalmare hinauszugehen!

Elusivität bringt den Nachteil mit sich, dass man PSI praktisch nur schwer verwerten kann, wenn überhaupt. Man kann damit kein Signal erzeugen, wie der bekannte TV-Parapsychologe Walter von Lucadou zu sagen pflegt. Das heißt, Experimente zu Psychokinese bzw. Telekinese mutieren von sich aus zu Experimenten mit außersinnlicher Wahrnehmung (siehe das frühere Posting "HELLSEHEN ODER PSYCHOKINESE / TELEKINESE IN DIE VERGANGENHEIT?") oder sie zeitigen ein Ergebnis, mit dem man vorher nicht gerechnet hätte, oder sie zeigen überhaupt kein Ergebnis, das sich als PSI deuten ließe. - Eine anderer Ausdruck davon ist, dass bedeutende PSI-Effekte häufig ausgerechnet bei solchen Menschen auftreten, die gar keine Ahnung haben, was gerade passiert bzw. PSI überhaupt ist, die also nichts mit PSI anfangen können.

In der Wissenschaft ist es üblich, schwache Untersuchungsergebnisse zu verstärken, indem man die Ergebnisse von mehreren Untersuchungen überlagert. (Metaanalyse) - Das funktioniert praktisch überall, nur in der Parapsychologie nicht! Nach einer Metaanalyse ist der Decline-Effekt sogar besonders stark! Manche Parapsychologen sprechen daher witzigerweise von einem "Meta-Analysis Demolition Effect".

Auf andere Weise hat sich das Phänomen der Elusivität bei dem  Parapsychologen Ken Batcheldor gezeigt, der unwillkürliche Psychokinese bei Seancen erforschte, wie ich es im  Post "TELEKINESE / PSYCHOKINESE: GEFÄHRLICH EINFACH?" beschrieben habe. Dabei sollen sich dramatische PSI-Effekte gezeigt haben. Es war jedoch niemals möglich, diese mit einer Kamera so aufzuzeichnen, dass man es als Beweis von PSI werten konnte. Die Effekte waren am eindrucksvollsten, wenn die Kamera absichtlich oder unabsichtlich ausgeschaltet war. Und wenn die eingeschaltete Kamera doch manchmal positive Ergebnisse zeitigte, dann immer auf eine Weise, dass man nicht genau sehen konnte, wie diese Ergebnisse zustande gekommen waren: ob die Versuchsteilnehmer bzw. der Versuchsleiter betrogen hatten oder nicht. - Es ist, als ob PSI, intelligent und mächtig, selbst dafür sorgen würde, dass es im Zwielicht bleibt! - Auf Basis dieser Eigenschaft von PSI könnte vielleicht ein INDIREKTER Nachweis für PSI erbracht werden. Denn Menschen können wohl nicht so geschickt mit einer Kamera umgehen, ohne sich früher oder später selbst zu verraten.

Die Elusivität hat praktische Konsequenzen: Wer PSI nutzen möchte, sollte das "im Zwielicht" versuchen und "Helligkeit" meiden! - Eine Erfolgsgarantie gibt es trotzdem nicht.

In meinem Post "DIE MACHT VON GEBET UND FLUCH, VON GEISTHEILERN UND PLACEBO-EFFEKT" habe ich z.B. geschrieben, dass laut Studien Geistheiler mit Hilfe des Placebo-Effekts wahre Wunder vollbringen können. Studien sind dafür da, um Helligkeit zu erzeugen. Kein Wunder, wenn man die Elusivität berücksichtigt, dass kein PSI neben dem Placebo-Effekt nachweisbar war. - Will man zusätzlich eventuelle PSI-Effekte nutzen, sollte man Geistheiler außerhalb von Studien aufsuchen. Um noch mehr Zwielicht zu erzeugen, könnte man sogar daran denken, dass man sich vorher von seinen Ärzten seine Röntgen-Bilder aushändigen lässt und sie zerstört... So bleibt im Falle einer Heilung unklar, wie groß das Wunder wirklich ist.

Die Elusivität der Parapsychologie ist äußerst seltsam. Wie kommt sie zustande? Was hat sie zu bedeuten? Was sind die Gründe dafür?

Nach Walter von Lucadou ist die Elusivität ein Naturgesetz - vergleichbar mit der Heisenbergschen Unschärferelation in der Quantenmechanik. Deshalb wird es nach seiner Ansicht niemals möglich sein, mit PSI ein Meister des Universums zu werden.

Auch nach Michael Klinneter wird es immer gewisse Einschränkungen oder Zügel für PSI geben, weil nach ihm die gesamte reale Existenz - also auch PSI - ethischen Zwecken mit dem Ziel des bestmöglichen Seinsganzen bzw. Weltensystems unterworfen ist. (Siehe die von Michael Klinneter entdeckte Weltformel.)

Die Frage ist also bloß noch, wie weit die Zügel maximal werden können.

Nach Erfahrung von Batcheldor, die auch von Lucadou nicht angezweifelt wird, ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit zumindest für UNWILLKÜRLICHE Psychokinese drastisch zu erhöhen, wenn man psychische Hindernisse ausschaltet. Dazu zählen insbesondere Zweifel und Ängste gegenüber PSI, darunter sowohl die Angst, passiver Zeuge von PSI-Phänomenen zu sein, als auch die Angst, aktiver Verursacher von PSI-Phänomenen zu sein. Aus vielen Horrorfilmen ist der beinahe unerträgliche Schrecken durch PSI wohlbekannt.

PSI beinhaltet neben den Ängsten vor dem Unheimlichen, Fremden, Ungewöhnlichen, Unnatürlichen, Desorientierenden, Übernatürlichen, Übermächtigen, Gefährlichen auch die Angst davor, wahnsinnig zu werden oder zu sein. Diese Angst ist nicht unbegründet, wie das Beispiel lehrt, das der Literaturnobelpreisträger Elias Canetti in seinem Buch "Masse und Macht" beschrieben hat. Dabei ging es um einen bekannten Mann, der versucht hat, PSI-Fähigkeiten zu erwerben. Er ging dabei nach einer Methode und nach einer Theorie vor, wie es auch in der "Geheimlehre" der Theosophie von Helena Blavatsky gelehrt wird. Es geht darum, die eigene Fantasie bzw. das Imaginationsvermögen zu trainieren, bis man sich die gewünschten Dinge lebensecht vorstellen kann. Dann würde sich das Imaginierte materialisieren bzw. manifestieren bzw. realisieren. Damit würde man Psychokinese, Materialisationen, Wunderheilungen und andere Wunder vollbringen können, und man würde zu einem Meister des Universums werden. Doch das ist bei unserem armen Mann nicht eingetreten. Vielmehr ist seine intensivierte Fantasie mit ihm Amok gelaufen! Das bedeutet, irgendwann wusste er nicht mehr, ob das, was er erlebte, real oder Fantasie war, weil seine Fantasie ja nun immer so lebensecht war. Aber nur in 1 Fall soll es zu objektiven bzw. intersubjektiven Spuk-Phänomenen in Form von Klopfen um das Haus herum, in dem er und sogar noch mindestens ein Zeuge sich gerade befanden. - Wir lernen an diesem Fall, dass es gefährlich ist, mit seiner Psyche zu spielen, weil man dann nicht mehr so einfach Innen und Außen, Subjektives und Objektives, Fantasie und Realität unterscheiden kann. - Die Angst vor PSI ist auch insofern berechtigt, weil man nicht weiß, ob man seine Phantasie, Gedanken und Wünsche genügend kontrollieren könnte, um kein Unheil anzurichten, wenn man tatsächlich PSI-Fähigkeiten hätte. Das ist noch eine weitere Angst, die mit PSI verbunden ist. - Damit in Zusammenhang steht eine ähnliche, ebenfalls ethische, aber auch spirituelle Angst. Der Volksmund sagt zu Recht: "Macht korrumpiert. Und grenzenlose Macht korrumpiert grenzenlos!" Würde man mit PSI nicht allzu stark in Versuchung zur hemmungslosen, ausschweifenden, bösen, dunklen Seite des Lebens geraten, die einen später - nach dem Tod - in die Hölle führen würde?

Wenn die Ängste und Zweifel gegenüber PSI psychologisch bearbeitet und überwunden werden, stellt sich viel mehr PSI ein! Sogar so viel, dass es für die Versuchsteilnehmer überzeugend ist. - Vielleicht ist PSI ja doch natürlicher, als man bisher dachte! - Dagegen spricht aber, dass sich die Tiere im Laufe der Evolution PSI noch nicht nutzbar gemacht haben, soviel man weiß; allerdings gibt es immer wieder erstaunliche Geschichten von Tieren, so dass das letzte Wort diesbezüglich vielleicht noch nicht gesprochen ist.

Warum aber gelang es Batcheldor dann nicht, überzeugende PSI-Phänomene mit der Kamera aufzunehmen?

Das könnte ironischerweise ebenfalls eine Wirkung von effektivem PSI sein. Und zwar PSI der MENSCHHEIT, deren Zweifel und Ängste gegenüber PSI ja noch nicht behoben wurden! - Wir hätten es also mit Anti-PSI-PSI zu tun.

Vielleicht beruht also ein großer Teil der Elusivität der Parapsychologie auf diesem Anti-PSI-PSI. Und vielleicht wird die Elusivität eines Tages selber elusiv sein und verschwinden - nämlich dann, wenn die Menschheit als Ganzes oder in ihrer Mehrheit ihre Ängste und Zweifel gegenüber PSI überwunden haben wird.

Und umgekehrt: Vielleicht hätte Batcheldor mit der Kamera Erfolg gehabt, wenn die Menschheit nur aus seiner eigenen kleinen Gruppe der Versuchsteilnehmer bestehen würde.

Wie könnte Anti-PSI-PSI funktionieren?

(Version 1: Man könnte sich vorstellen, dass die Menschen unterbewusst ihre Umwelt mit PSI - sowohl außersinnliche Wahrnehmung als auch Psychokinese - kontrollieren. - Doch dagegen spricht, dass der Teil der Psyche, der die Umwelt mit ASW überwachen und mit PK beeinflussen würde, bestimmt nicht der Teil der Psyche ist, der Angst vor PSI hat. Der erstgenannte Teil der Psyche hätte also keine Angst vor PSI und somit keine Veranlassung, PSI in der Umwelt ängstlich zu Fall zu bringen. Und der zweite Teil hätte ja umgekehrt so viel Angst vor PSI, dass er PSI selber niemals anwenden würde - und daher PSI in seiner Umwelt niemals mit eigenem PSI entdecken und verhindern würde. - Ein noch gewichtigeres Gegenargument resultiert daraus, dass die Versuchspersonen von Batcheldor ihre PSI-Ergebnisse überhaupt zu steigern vermochten - zumindest innerhalb ihrer eigenen sozusagen verschworenen, vielleicht sogar sektenartigen, den frühen Christen vielleicht ähnlichen Gruppe. Denn wären sie überwacht worden von einem unterbewussten und PSI-panischen PSI der Menschheit, so müsste man eigentlich vermuten, dass dieses Anti-PSI-PSI bei SÄMTLICHEN PSI-Phänomenen ängstlich eingeschritten wäre und nicht erst dann, als es darum ging, mit der Kamera Beweise für den Rest der Menschheit zu erbringen. Gerade Letzteres weist darauf hin, worum es bei der Elusivität in diesem Fall ging: nämlich die ängstlichen Menschen des Rests der Menschheit - also die außerhalb  der Gruppe  der Versuchsteilnehmer - vor PSI-Demonstrationen zu schützen. Und nur diese! Die Ursache dafür kann nicht in einer Angst vor PSI an sich liegen; denn sonst könnte es diese Unterschiede innerhalb und außerhalb der Gruppe nicht geben. Vielmehr scheint es bei der Elusivität nur darum zu gehen, nur die Ängstlichen und Zweifelnden zu behüten.)

(Version 2: Man könnte sich vorstellen, dass die Menschen ihre Umwelt mit PSI überwachen und beeinflussen, so dass offensichtliches PSI verhindert wird. - Das ist eine ziemlich absurde Vorstellung bei Menschen, die eine Horror-Angst vor PSI haben und deshalb PSI auch unterbewusst wahrscheinlich nicht einsetzen würden. Und wenn doch, so würde unterbewusst panisch eingesetztes PSI bestimmt dazu führen, dass auch bei kleineren Gruppen wie die von Batcheldor die PSI-Effekte GÄNZLICH unterdrückt würden, was jedoch nicht der Fall ist.)

Es sind also wahrscheinlich nicht die Psychen der Menschheit selbst, welche das eventuelle Anti-PSI-PSI bei der Elusivität der Parasychologie verursachen. Wie also könnte es sonst zustande kommen?

Nach allem, was ich in diesem Blog erarbeitet habe, können wir davon ausgehen, dass die Existenz von Bewusstseinen und ihre Bewusstseinsinhalte sorgfältig geplant wurden und werden. Planung bedeutet aber, die verschiedenen Möglichkeiten zu berücksichtigen. Nach Michael Klinneter bestehen jedoch immer und überall ALLE Möglichkeiten! (Siehe das eBook "Das SEIN ALS GANZES und sein SINN" von Michael Klinneter.) Damit kein Chaos entsteht, muss es Filter geben, damit zum Schluss nur noch die realisierten Möglichkeiten übrig bleiben. Sorgfältige Planung bedeutet auch, die Bewusstseine der Gegenwart, der Vergangenheit und der Zukunft zu berücksichtigen - und zwar hinsichtlich der Zukunft auch in ihren vielen potenziellen Zuständen. Bei Ereignisanziehung verändern sich die Wahrscheinlichkeiten für genügend ähnliche Ereignisse. Das kann man in einigen Fällen so deuten, dass die Veränderung der Wahrscheinlichkeit zunächst bei den möglichen Ereignissen der Zukunft geschieht und dass danach im zweiten Schritt die Kausalketten, die von der Gegenwart in die Zukunft führen, notwendigerweise ebenfalls in ihrer Wahrscheinlichkeit verändert und angepasst werden. Auf diese Weise könnte und würde die Zukunft die Gegenwart beeinflussen! Oder die Gegenwart die noch unbestimmte Vergangenheit (wie bei der Quantenmechanik)!

Nun könnte es potenzielle Ereignisketten geben, bei denen Batcheldor hervorragende Bilder mit seiner Kamera gelingen, die veröffentlicht und als Beweis für PSI anerkannt werden, woraufhin bei einem großen Teil der Menschheit die latenten Ängste vor PSI geweckt werden. Die Menschen wollen diese Bilder gar nicht sehen und nichts davon wissen! Das Prinzip der Ereignisanziehung führt hier zur Ereignisabstoßung. Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit, dass gute Bilder auf die Menschheit treffen, wird drastisch verringert. Demgemäß werden die Kausalketten, die zu dieser möglichen Zukunft führen, hinsichtlich ihrer Wahrscheinlichkeit verändert und angepasst. Das aber bedeutet, dass auch die Wahrscheinlichkeit für gelungene Bilder von Batcheldor drastisch gesenkt wird. Die PSI-Effekte dagegen, die Batcheldor und seine kleine Gruppe nur für sich selbst erhalten, werden dadurch nicht gestört, weil der Rest der Menschheit sie ohne scharfe Bilder der Kamera gar nicht zu Gesicht bekommt und darum vor ihnen auch nicht zurückschreckt. - Diese Erklärung passt sehr gut zu den Tatsachen.

Dem scheinen die Forschungsergebnisse von Lucadou zu widersprechen, die ich in dem früheren Posting "HABEN FISCHE, COMPUTER, KATZEN & CO. BEWUSSTSEIN?" behandelt habe. Danach sind spätere PSI-Versuche erfolglos, wenn von jemand anderem frühere PSI-Versuche am gleichen Objekt gemacht wurden oder die entsprechenden Zufallsfolgen schon jemand anderem zum Sehen, Hören oder Fühlen vorgeführt wurden. (Werden die früheren PSI-Versuchsergebnisse jedoch der GLEICHEN Versuchsperson ohne ihr Wissen noch einmal zur Beeinflussung vorgelegt, so scheint das erstaunlicherweise die positiven Ergebnisse zu verstärken, wie ich mich vage erinnere. Das sollte noch einmal überprüft und eventuell durchdacht werden.) - Doch dieser Einwand kann wahrscheinlich entkräftet werden. Denn bei den Experimenten von Lucadou kann es leicht zu einem Interventionsparadox kommen - nämlich indem man den späteren PSI-Versuch verhindert. Denn dann hätte man ein Versuchsergebnis, das mit den Experimenten, die tatsächlich stattgefunden hätten, nichts zu tun hätte und durch sie nicht erklärbar wäre. Beim Experiment von Batcheldor kann es insofern nicht zu einem Interventionsparadox kommen, weil man die Intervention der Menschheit gar nicht verhindern kann, solange es bei den Bildern der Kamera extra darum geht, der Menschheit einen zweifelsfreien Beweis für PSI vorzuführen.

Trotzdem könnte Lucadou argumentieren, dass die Menschheit real gar nicht mit den Bildern konfrontiert war und diese deshalb real gar nicht abgelehnt hatte - und damit doch ein Paradoxon besteht. - Da ist etwas dran! Ich kann die hier diskutierte Theorie darum nur retten, indem ich annehme, dass es auf den Grad der Wahrscheinlichkeit von zukünftigen Ereignissen ankommt, ob die Zukunft in ihre Vergangenheit bzw. z.B. unsere Gegenwart wirkt. Bei Lucadou etwa ist es zum Zeitpunkt des ersten PSI-Versuchs weit weg von sicher, ob und mit welcher Absicht ein zweiter PSI-Versuch in der Zukunft stattfinden wird. Dagegen ist es bei Batcheldor nahezu hundertprozentig sicher, dass gute Aufnahmen mit der Kamera zu einer intensiven negativen, ablehnenden Reaktion der Menschheit führen würden. Vermutlich hat die potentielle Zukunft im ersten Fall daher eine viel geringere Kraft als die potentielle Zukunft im zweiten Fall, um die gegenwärtigen Ereignisse auf ihre Linie zu bringen. - Zusätzlich ist beim zweiten PSI-Versuch von Lucadou mit dem Decline-Effekt, also einer deutlichen Abschwächung, zu rechnen.

Anti-PSI-PSI - und damit ein bedeutender Teil der Elusivität - wäre demnach ein weiterer Fall von Ereignisanziehung.

Das scheint derzeit die beste Theorie zu sein. - Mehr als die "derzeit beste Theorie" können wir Menschen grundsätzlich nicht erreichen. Deshalb bin ich vorerst zufrieden - bis neuere Informationen oder bessere Argumente auftauchen.




6 Kommentare:

  1. Das zuletzt besprochene Paradoxon bei der (EreignisAnziehung in Form von) EreignisAbstoßung findet sich eigentlich in der modernen Physik praktisch überall - nämlich bei der quantenmechanischen INTERFERENZ, insbesondere bei der DESTRUKTIVEN Interferenz. - Dieses Paradoxon ist also kein Argument gegen unsere bisherigen Erkenntnisse.

    Die Diskrepanz zwischen Lucadou und Batcheldor kann aufgelöst werden, wenn man annimmt, dass bei Batcheldor die Menschheit in den meisten möglichen Zukünften nicht die Psi-Phänomene seiner Gruppe per Ereignisanziehung beeinflusst hat, sondern seine KAMERA bzw. den UMGANG mit ihr!

    Außerdem möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass die Parapsychologie eine äußerst umstrittene Wissenschaft ist, ja von vielen Wissenschaftlern sogar als Pseudowissenschaft (Scheinwissenschaft) eingestuft wird. Wir werden nicht umhin kommen, sämtliche Forschungsergebnisse von ihr einer strengen Prüfung zu unterziehen. Welche Erkenntnisse der Parapsychologie dann noch übrig bleiben werden, kann man heute nicht wissen. - Alle meine Überlegungen in diesem Post basieren also auf unsicherem Grund und können daher selber nicht sicherer sein!

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  2. Die Elusivität von PSI macht sich auch dadurch bemerkbar, dass sich in allen mir bekannten Heiligen Schriften die Fehler nur so häufen, wenn es um Themen geht, die inzwischen von der modernen Wissenschaft behandelt werden können.

    Besonders weit auf das Gebiet der Wissenschaft hat sich die Esoterik - z.B. in Form der Theosophie von Helena Blavatsky oder der Anthroposophie von Rudolf Steiner - vorgewagt und ist dabei kläglich gescheitert! Bei diesen sind dermaßen viele Punkte falsch, dass es fast schon schwer fällt, das auf Zufall zu schieben; denn bei Zufall müsste es ja wenigstens einige Zufallstreffer geben; denn selbst ein blindes Huhn findet manchmal ein Korn. Manche Christen sagen ja, die Esoterik sei vom Satan... Ich dagegen halte die THEORETISCHE Esoterik in all ihren Formen inzwischen eher für ein kreatives, aber PSI-freies Fantasieprodukt des Unterbewusstseins der Esoteriker, das das Wissen und vor allem die Rätsel und Spekulationen der Wissenschaft ihrer jeweiligen Zeit zusammen mit den Lehren der Religionen und früherer Esoteriker zu einer einheitlichen Weltanschauung verarbeitet. Warum es dann keine Zufallstreffer zu geben scheint, kann ich mir auch nicht recht erklären. Vielleicht ja doch Satan...:-)

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  3. Als halber Zufallstreffer für die Esoterik könnte vielleicht folgende leichte, ungefährliche Polwanderung durchgehen, die derzeit stattfindet:

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/eisschmelze-laesst-erde-taumeln-a-1085966.html

    "Kippende Drehachse
    Eisschmelze lässt Erde taumeln"

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  4. Okay, ich glaube, ich habe im zweiten Kommentar wohl etwas übertrieben, weil da meinerseits enttäuschte Liebe zur Esoterik mitschwingt. Ich hätte besser gesagt: "ÜBERWIEGEND PSI-freies Phantasieprodukt". Denn vor allem wenn es um PRAKTISCHE Esoterik wie Prophezeiungen geht, können einige Esoteriker durchaus ein paar Treffer für sich verbuchen. Die große Anzahl von Esoterikern aller Zeiten relativiert das aber schon wieder. - Immerhin stehen auf ihrer Habenseite verblüffende Prophezeiungen wie die Übernahme der einzigen Weltmacht durch die USA in den Jahren um 1990 herum, der Klimawandel sowie eine Politisierung des Islam, worunter man auch die Terrorattacken zählen kann. (Siehe mein Posting zu Hans-Hasso von Veltheim-Ostrau mit seinen indischen Astrologen und zu Edgar Cayce.)

    Michael Klinneter schätzt, dass etwa 90% aller überprüfbaren Aussagen der Esoterik falsch sind. Das bedeutet, dass immerhin 10% aller überprüfbaren Aussagen als Treffer durchgehen könnten, wenn man großzügig ist.

    Ausgerechnet die Elusivität von PSI lässt es denkbar erscheinen, dass die Trefferquote der Esoterik bei den UNÜBERPRÜFBAREN Aussagen höher ist.

    Aber das gilt natürlich auch für alle anderen Religionen und Weltanschauungen, bei denen innere Erfahrungen, Visionen, Offenbarungen, Erscheinungen oder Wunder eine Rolle spielen. - Das verringert die Wahrscheinlichkeit der Esoterik - aber auch jeder anderen Religion oder Weltanschauung - wieder.

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  5. Ergänzung zum vorigen Kommentar:

    Michael Klinneter sagt sinngemäß: Wenn sich die nichtsinnlichen (oder mirakulösen) Erfahrungen widersprechen, kann ja HÖCHSTENS EINE von ihnen wahr sein oder die Wahrheit vermitteln. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine beliebig von ihnen herausgegriffene Erfahrung oder darauf aufbauende Weltanschauung bzw. Religion korrekt ist, ist ziemlich gering. Nun hat es im Laufe der Existenz der Menschheit schon sehr viele verschiedene Religionen, Weltanschauungen und nichtsinnliche Erfahrungen gegeben, die alle miteinander um den Glauben der Menschheit konkurriert haben oder dies immer noch tun. Für jede einzelne von ihnen sieht es demnach sehr schlecht aus!

    Zitat aus meinem Posting PSYCHOLOGIE DER VISIONÄRE, MYSTIKER UND GLÄUBIGEN:
    "Schließlich sind auch die Visionen und Lehren von Jesus, Siddhartha Gautama und Mohammed so unterschiedlich, dass auch nur höchstens einer von ihnen der Wahrheit nahe sein kann, wenn überhaupt."
    http://weltanschauung-inspiration.blogspot.de/2016/05/psychologie-visionare-mystiker-glaubigen.html

    Andere Beispiele liefert z.B. der LSD-Forscher und Experte für außergewöhnliche Bewusstseinszustände Stanislav Grof in seinem Buch "Das Abenteuer der Selbstentdeckung" - Kapitel "Begegnungen mit dem Weltenschöpfer und Einblicke in die Erschaffung des Kosmos":

    >>Der Weltenschöpfer oder Demiurg kann als die höchste Existenzform angesehen werden. Er ist vergleichbar mit dem Gott verschiedene Religionen. In manchen Fällen ist er aber nur einer von (mehreren? - Frage von mir, Werner Spa[t]) Schöpfern vieler Universen, oder er ist der alleinige Schöpfer vieler Universen. Manche Personen berichten sogar von Erfahrungen, in denen sie einen aus einem männlichen und einem weiblichen Wesen bestehenden Schöpferpaar begegneten, ähnlich wie man es in Kosmologien mancher nichtwestlicher Kulturen finden kann. Andere wiederum erlebten eine Situation, in der dieses Universum im Laufe eines Spiels erschaffen wurde, an dem mehrere höhere Wesen beteiligt waren.<<

    Bei der ähnlich grundlegenden Frage, ob das Leben vorherbestimmt ist, gehen die mystischen LSD-Erfahrungen, die Stanislav Grof beschreibt, ebenfalls auseinander - teils sogar bei der gleichen erlebenden Person!

    All das zeigt, dass die Erkenntnisse der Parapsychologie über die eventuell existierende Elusivität nicht dazu taugen, nichtsinnliche Erfahrungen als wahr anzuerkennen, bloß weil man sie nicht überprüfen kann. Das wäre höchstens dann plausibel, wenn diese fast immer übereinstimmen würden. Aber wie man sieht, bestehen zwischen ihnen oft unüberbrückbare Differenzen und Widersprüche. Somit bleibt das beste Kriterium, um eine Informationsquelle - auch eine nichtsinnliche - zu bewerten, die, die man auch im Alltag oder sonst in der Wissenschaft ganz natürlich immer anwendet: Man schaut sich die ÜBERPRÜFBAREN Informationen an und schätzt DEREN Güte ein. Das ÜBERTRÄGT man dann auf die UNÜBERPRÜFBAREN Informationen der gleichen Informationsquelle. Dabei ergibt sich dann, dass von den meisten Informationsquellen nichtsinnlicher Art bzw. heiligen Schriften nicht viel Glaubwürdiges übrig bleibt!

    Ausnahmen bestätigen die Regel. Zum Beispiel die schon öfters in meinen Postings und Büchern erwähnte Nahtod-ähnliche Erfahrung meines Vaters. Bei der haben sich auch von den überprüfbaren Informationen die allermeisten als korrekt erwiesen, obwohl sie alles andere als naheliegend waren. Deshalb sind bei dieser merkwürdigen Erfahrung auch die unüberprüfbaren Informationen sehr glaubwürdig!

    Es geht also auch so. GUTE Parapsychologie, Esoterik und Religionen brauchen sich vielleicht doch nicht verzweifelt am mysteriösen, noch keineswegs sicher durchschauten, evtl. sogar zweifelhaften Phänomen der Elusivität festklammern wie der berühmte Ertrinkende am Strohhalm.

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  6. Ergänzung zum vorigen Kommentar:

    Auch das Nahtod-ähnliche Erlebnis meines Vaters war wohl ebenfalls elusiv - nämlich insofern, als es wahrscheinlich nur innerhalb meiner eigenen Familie genügend Beweiskraft dafür entfalten kann, dass erstaunliche Informationen übermittelt wurden. - Für Außenstehende und damit die Menschheit als Ganzes gibt es wahrscheinlich zu viele Unsicherheiten. Somit ist unser innerfamiliärer Eindruck von klarem PSI oder extrem unwahrscheinlichem Zufall wahrscheinlich nicht allgemein beweisbar.

    PSI bleibt somit im Zwielicht und ungefährlich für die Menschheit als Ganzes.

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